Nuklearmedizin


Was ist Nuklearmedizin?
Die Nuklearmedizin ist ein Fachgebiet der Medizin, in dem
Radiopharmaka (radioaktive Arzneimittel) für Diagnose oder
Therapie angewendet werden. Mit nuklearmedizinischen
Methoden lassen sich v.a. Stoffwechselvorgänge im Körper
darstellen. Die Nuklearmedizin ist damit eine perfekte
Ergänzung der bildgebenden Verfahren wie Ultraschall,
Röntgen, Kernspintomografie oder Computertomografie.

Was ist eine Szintigraphie?
Es handelt sich hier um eine Untersuchung bei der die
Verteilung eines Radiopharmakons in verschiedene Organen
des Körpers bildlich dokumentiert wird. Diese Bilder
sollen dazu beitragen die Erkrankung genauer zu definieren.
Bei der Szintigrafie wird eine geringe Menge eines
Radiopharmakons in den Körper eingebracht und die zeitliche
und räumliche Verteilung mit einer Gammakamera gemessen.
Die Methode eignet sich zur Lokalisationsdiagnostik
beispielsweise von Entzündungsherden oder Metastasen
im Skelett (Skelettszintigrafie). Außerdem lassen sich
Informationen über die Funktion von Organen z.B. der
Nieren oder des Herzens gewinnen.

Was ist ein Radiopharmakon?
Um eine nuklearmedizinische Untersuchung durchzuführen,
wird ein radioaktiv markiertes Arzneimittel, das
Radiopharmakon, in den meisten Fällen in eine Vene,
seltener unter die Haut oder oral gegeben. Am häufigsten
wird ein Radiopharmakon mit dem Technetium-Isotop 99m
markiert. Radiopharmaka werden in sehr geringen Dosen
verabreicht und haben im allgemeinen keine Wirkung.


Was ist eine Gammakamera?
Die Verteilung der Radiopharmaka im Körper wird mit
speziellen Untersuchungsgeräten, den sogenannten
Gammakameras, sichtbar gemacht. Diese können die vom
Körper ausgehende Strahlung "sehen" und in ein
diagnostisches Bild, ein sogenanntes Szintigramm
umwandeln. Dadurch unterscheiden sich nuklearmedizinische
Untersuchungen auch von Röntgenuntersuchungen, bei denen
die Strahlen von außen durch den Körper gesandt werden.


Wie läuft eine nuklearmedizinische Untersuchung ab?
Nuklearmedizinische Untersuchungen liefern vorwiegend
Aussagen über Funktion und Stoffwechsel verschiedener
Organe. Da verschiedene Stoffwechselvorgänge mit ganz
unterschiedlicher Geschwindigkeit ablaufen, kann die
Zeit, die zwischen dem Verabreichen des Radiopharmakons
und der eigentlichen Untersuchung verstreichen muss,
stark variieren.
Bei einer Nierenszintigraphie wird z.B. sofort mit der
Messung begonnen. Bei bestimmten Skelettszintigraphien
muß man bis zu drei Stunden mit der Aufnahme warten.
(Diese Wartezeit müssen Sie natürlich nicht in der Praxis
verbringen.)
Wegen der Kurzlebigkeit der Radiopharmaka ist es besonders
wichtig pünktlich zur Untersuchung zu erscheinen.
Während der Untersuchung müssen Sie ruhig liegen oder sitzen.
Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft. Informieren Sie uns,
wenn Sie an schmerzhaften Erkrankungen z.B. der Knochen
oder Gelenke leiden. Wir werden uns bemühen, Sie so bequem
und schmerzfrei wie möglich zu untersuchen.


Ist eine Vorbereitung erforderlich?
In der Regel sind keine speziellen Vorbereitungen erforderlich.
Sie werden darüber je nach Untersuchungsart speziell informiert.


Ich nehme Medikamente, muß ich diese absetzen?
Bei manchen Untersuchungen (z.B. Herzszintigraphie) müssen
bestimmte Medikamente abgesetzt werden. Wir werden Ihnen dies
bereits bei der Anmeldung mitteilen.


Kann ich nach der Untersuchung alleine nach Hause fahren?
Die Injektion des radioaktiven Arzneimittels beeinträchtigt
nicht Ihr Befinden bzw. auch nicht Ihre Fähigkeit ein Fahrzeug
zu lenken. Überempfindlichkeitsreaktionen oder Allergien
kommen normalerweise nicht vor.


Ist die Strahlung für mich gefährlich?
Die Menge an verabreichter Radioaktivität ist sehr gering.
Im Mittel entspricht die Strahlenbelastung bei einer
nuklearmedizinischen Untersuchung der Strahlendosis, der ein
Mensch im Laufe eines Jahres aus der natürlichen Umgebung
ausgesetzt ist.

Was muß der Arzt unbedingt wissen?
Mögliche Schwangerschaft, Stillen, regelmäßig einzunehmende
Medikamente. In der Schwangerschaft und während der
Stillperiode werden szintigraphische Untersuchungen
üblicherweise nicht durchgeführt. Falls unbedingt erforderlich,
erhalten Sie weitere Informationen vom Nuklearmediziner.


Können auch Kinder untersucht werden?
Für Kinder können nuklearmedizinische Untersuchungen besonders
geeignet sein, da sie keine Schmerzen verursachen. Die
Untersuchung ist für Kinder nicht gefährlich, da die Dosis
der radioaktiven Substanz an das Alter und Gewicht des Kindes
angepaßt wird.




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